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SWU Verkehr und Familie Späth gedenkt dem Förderer und Unterstützer der Ulmer Straßenbahn
21.10.2024

Oldtimer-Straßenbahn Wagen 10 wird Gerhard Späth gewidmet

SWU Verkehr und Familie Späth gedenkt dem Förderer und Unterstützer der Ulmer Straßenbahn

Zum ersten Todestag von Gerhard Späth (*28.02.1939 – †19.10.2023), dem langjährigen Leiter Schienenfahrzeuge der SWU Verkehr, wird der historische Straßenbahnwagen 10 feierlich ihm zu Ehren gewidmet. Der Oldtimer, welcher von 1986 bis 2003 im Ulmer Straßenbahnnetz im Einsatz war, trägt nun Späths Portrait und Namen an der Außenseite, sowie eine Kurzbiografie im Inneren. Diese Ehrung würdigt seine fast 50-jährige hingebungsvolle Arbeit bei der SWU und seine maßgeblichen Verdienste für den Erhalt der Ulmer Straßenbahn.

 

Erinnerung an einen leidenschaftlichen Straßenbahner

 

Gerhard Späth war eine treibende Kraft hinter der Pflege und dem Erhalt der Ulmer Straßenbahn. Bereits als Kind entdeckte er seine Faszination für Schienenfahrzeuge und machte dieses Hobby später zu seinem Beruf. In seiner Freizeit baute er leidenschaftlich detailgetreue Modelle sämtlicher Ulmer Straßenbahnen. Beruflich war er über 49 Jahre Teil der SWU-Familie und gestaltete als Leiter des Bereiches Schienenfahrzeuge den Verkehrsbetrieb maßgeblich mit.

Sein Name bleibt eng verbunden mit einer richtungsweisenden Entscheidung: 1975 sprach er sich mit seinem umfassenden Fachwissen und einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept erfolgreich für den Erhalt der Ulmer Straßenbahn aus, als die Stilllegung dieser politisch zur Debatte stand. Dank seines Engagements blieb das Straßenbahnsystem bestehen und entwickelte sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Ulmer Nahverkehrs.

 

Symbol des Fortschritts und der Tradition

 

Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr, hob bei der Gedenkfeier die Bedeutung von Späths Einsatz hervor: „Gerhard Späth war nicht nur ein außergewöhnlicher Fachmann, sondern auch ein Vordenker, der den öffentlichen Nahverkehr nachhaltig geprägt hat. Die Widmung des Straßenbahnwagens 10 ist ein Zeichen der Wertschätzung für sein Lebenswerk und seine tief verwurzelte Verbundenheit mit der Ulmer Straßenbahn. Sein Einsatz bleibt für uns ein Vorbild.“

 

Jürgen Späth, Sohn von Gerhard Späth und ebenfalls langjähriger SWU-Mitarbeiter, ergänzte emotional: „Mein Vater hat die Ulmer Straßenbahn geliebt und auch im Ruhestand noch täglich nach seiner Bahn geschaut. Dass ihm nun dieser Wagen gewidmet wird, hätte ihn sehr berührt. Es ist ein schöner Gedanke, dass er auch weiterhin auf einer Ulmer Straßenbahn in der Stadt präsent ist“

 

Langfristige Bedeutung für Ulm und Neu-Ulm

 

Der Straßenbahnwagen 10 vom Typ GT4 war, seit seiner Zulassung 1964, in Stuttgart im Einsatz. Auf Vorschlag von Gerhard Späth wurde Mitte der 80er-Jahre der Beiwagenbetrieb aufgegeben. Sein Vorschlag war es, die 10 alten Großraumwagen von 1957 einschließlich der 11 alten Beiwagen durch die längeren und modernen GT4-Fahrzeuge aus Stuttgart zu ersetzen. Diese standen zu dieser Zeit in Stuttgart zum Verkauf an. Insgesamt 14 Fahrzeuge wurden von diesem Typ beschafft. Durch sein Verhandlungsgeschick konnte Gerhard Späth erreichen, dass drei Fahrzeuge der Ulmer Straßenbahn kostenlos überlassen wurden. Mit dieser Umstellung begann ein neues Straßenbahn-Zeitalter in Ulm. „Wir sehen den Straßenbahnwagen nicht nur als Denkmal für Gerhard Späth, sondern auch als eine wichtige Entwicklungsstufe hin zu einer nachhaltige Mobilitätslösungen für die Zukunft unserer Stadt“, betonte Gummersbach.

 

Der Wagen wird weiterhin regelmäßig als Teil der historischen Flotte im Ulmer Straßenbahnnetz für Sonderfahrten eingesetzt und erinnert die Fahrgäste an die Geschichte und den Fortschritt des städtischen Nahverkehrs.

 

Blick in die Zukunft – Mobilitätswende mit historischem Fundament

 

Die Widmung des Straßenbahnwagens 10 ist nicht nur eine Hommage an einen herausragenden Mitarbeiter, sondern steht auch im Zeichen einer nachhaltigen Zukunft für Ulm und Neu-Ulm. Mit dem Erhalt historischer Fahrzeuge wie dem Wagen 10 wird nicht nur die Geschichte bewahrt, sondern auch gezeigt, wie wichtig eine langfristig ausgerichtete Mobilitätspolitik ist. „Gerhard Späth hat uns gelehrt, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können“, sagte Jürgen Späth abschließend.

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