Wärmeversorgung im Wandel
Die Energieversorgung in Europa befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Wichtige Impulse kommen aus der Umstellung auf erneuerbare Energien und der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, das heißt einer Umstellung der Erzeugung von Wärme auf erneuerbare Energien und weg von fossilen Brennstoffen. Diese Transformation der Wärmeversorgung betrifft insbesondere den Gebäudesektor und die Industrie.
Für Deutschland spielt in diesem Kontext die Wärmeplanung der deutschen Kommunen und Energieversorger eine zentrale Rolle, um eine volkswirtschaftlich effiziente und lokal wettbewerbsfähige Wärmeversorgung zu gestalten.
Wärmetransformationsplan - Baustein für die Zukunft
Die SWU treibt aktiv die Wärmewende voran. Fossile Brennstoffe in der Fernwärme werden Schritt für Schritt durch nachhaltige, erneuerbare Quellen ersetzt. Ziel ist es das Fernwärmenetz treibhausgasneutral zu betreiben.
Die SWU muss bis 31.12.2026 für jedes Wärmenetze einen sogenannten Wärmetransformations- und Netzausbauplan erstellen, der im Ergebnis einen schrittweisen Pfad zur Dekarbonisierung des Gesamtsystems Fernwärme bis 2040 aufzeigt. Für unser größtes Wärmenetz, das „Fernwärmeverbundnetz Neu-Ulm / Senden“ wurde mit Hilfe einer Förderung ein Wärmetransformations- und Netzausbauplan erstellt. Das Ergebnis werden wir voraussichtlich bis Ende des Jahres 2025 veröffentlichen. Auch für die Gasnetze müssen Transformationsplanungen erstellt werden.
Wasserstoff - Transformation des Gasnetzes
Kommunale Wärmeplanung – Orientierung für Haushalte und Unternehmen
Kommunale Wärmepläne sollen Potenziale und Eignungsgebieten für verschiedene Wärmeversorgungslösungen aufzeigen und damit den vor Ort besten Weg für eine klimafreundliche Wärmeversorgung aufzeigen. Sie geben Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen Orientierung für Entscheidungen beim Heizungstausch und für eine zukunftssichere Wärmeversorgung ihrer Gebäude.
Als Energieversorger stehen wir im engen Austausch mit den Kommunen. Unsere Planungen und die Planungen der Fernwärme Ulm (FUG) fließen in die kommunalen Wärmepläne der Städte mit ein. Als Kommune über 100.000 Einwohner hat die Stadt Ulm bereits 2023 einen Kommunalen Wärmeplan vorgelegt. Die Stadt Neu-Ulm sowie die Stadt Senden können dies bis 30. Juni 2028 tun.
Zukunftsfähige Wärmeversorgung im Überblick
Wärmepläne unterscheiden zwei grundlegende Wege der künftigen Wärmeversorgung:
- Zentrale Wärmeerzeugung über ein Fernwärmenetz.
- Dezentrale Wärmeerzeugung direkt am oder im Gebäude – dazu zählen auch Heizsysteme auf Basis von biogenen Gasen, Wasserstoff, Biomasse, Umweltwärme oder Gebäudenetzen.
Welcher Weg sinnvoll ist, hängt maßgeblich von der Wärmeliniendichte ab: Hohe Dichte spricht für ein zentrales Wärmenetz, geringe Dichte für dezentrale Lösungen.