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Nach einer langen Phase von Stabilität auf niedrigem Niveau ist heftige Bewegung in den Energiemarkt gekommen. Die Preise kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Wie die Marktbeobachter der SWU feststellen, gibt es mehrere unterschiedliche Faktoren für diese Situation – und klare Analysen.
29.09.2021

Was die Energiepreise derzeit nach oben treibt

Nach einer langen Phase von Stabilität auf niedrigem Niveau ist heftige Bewegung in den Energiemarkt gekommen. Die Preise kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Wie die Marktbeobachter der SWU feststellen, gibt es mehrere unterschiedliche Faktoren für diese Situation – und klare Analysen.

Sowohl bei Strom wie auch bei Erdgas haben in jüngster Zeit die Preise auf breiter Front angezogen. Die Ursachen für diese Teuerung sind vielfältig. „Insbesondere Rohstoffknappheit nach dem Wiederaufleben der Konjunktur und ein auffällig starkes Interesse von Anlagespekulationen tragen gegenwärtig dazu bei, dass die Einkaufspreise für beide Energieformen nach oben schnellen“, stellt Marcus Deutenberg fest, Leiter Vertrieb Energie bei der SWU. 

„Gerade bei den Rohstoffen macht sich bemerkbar, dass – verursacht durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken – viel Geld im Markt ist, das nach Renditen sucht. Knappes Gut ist in solchen Situationen ein bevorzugtes Ziel. Obwohl hier andere Ressourcen prominenter sind, zieht die Entwicklung an den Terminbörsen auch Öl, Kohle, Strom und Gas mit.“

Darüber hinaus spiegelt sich in den Preisen die Nachfrage der wieder anspringenden Volkswirtschaften in Asien, wo zum Beispiel China und Indien erkennbar unterversorgt sind. Die politische Zielsetzung, mit Blick auf den Klimawandel Treibhausgase zu reduzieren, macht sich ebenfalls schon deutlich bemerkbar: Lieferanten und Verarbeiter fossiler Energien agieren zurückhaltend beim Aufbau und Betrieb ihrer Anlagen, wodurch sich das Angebot verknappt und hinter der wachsenden Nachfrage zurückbleibt. Beim Erdgas sind die Angebots- und Nachfragemechanismen aktuell dadurch ausgehebelt, dass Russland infolge der politischen Dissensen um Nord Stream 2 sein Angebot künstlich verknappt sowie die USA ihre Schiefergasproduktion nur zögerlich wiederaufnehmen.

Nicht zuletzt die Unsicherheit über die Folgen der Bundestagswahl in Deutschland findet ihren Niederschlag in höheren Preisen. „Wir kennen die Situation grundsätzlich schon aus diversen Konjunkturzyklen“, sagt Deutenberg. „In der Kombination der Nach-Corona-Konjunktur mit dem Rohstoffmangel und der internationalen Klimaschutz-Politik stellt sich die Lage allerdings stark zugespitzt dar.“

Was die erneuerbaren Energien angeht, haben die Wetterlagen von Juni bis August nichts zur Entspannung am Markt beigetragen. „Die Windeinspeisung, aber auch die Photovoltaik, blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück“, analysiert Deutenberg. „Die damit einhergehende Angebotsschwäche befeuert den Kurzfristmarkt und damit auch den Spotmarkt zusätzlich.“

Um für ihre Geschäftskunden eine Option zu schaffen, wie sich die aktuelle Preissituation abfedern lässt, hat die SWU ein neues Produkt entwickelt: SWU Strom SpotFix. Es setzt sich aus einem Festpreis und einer Spotmarkt-Komponente zusammen. Deutenberg: „Damit entziehen wir der aktuellen Preisrallye einen Teil ihrer Schärfe und machen den Energieeinkauf für unsere Kunden deutlich flexibler.“ 

Die drastische Marktentwicklung zeigt, dass eine frühzeitig angelegte strategische Energiebeschaffung für die nächsten zwei bis drei Jahre wichtig ist.
 

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Leiter Vertrieb
Marcus Deutenberg
Telefon: 0731 166 -2670
Fax: 0731 166 -2699